Zur korrekten Darstellung der Differenzierung zwischen außerkörperlicher Erfahrungen und luzides Träumen gibt es drei Möglichkeiten der Erlebnisform:
Unterschied Astralreisen und luzides Träumen
a) Das Erleben einer außerkörperlichen Erfahrung
b) Eine geträumte außerkörperliche Erfahrung
c) Ein luzider Traum
Der Unterschied zwischen einem luziden Traum (LT) und einer außerkörperlichen Erfahrung (AKE) ist wie folgt zu verstehen:
Gabbard und Twemlow haben im Jahre 1984 den luziden Traum und AKE sehr schön in ihrem Buch, rein vom Erleben her, unterschieden und ist auch bei Robert Peterson nachzulesen:
- Luzide Träume (LT) kommen bei 50-70 % der Bevölkerung vor, AKEs (außerkörperliche Erfahrungen) nur bei 14-25 %.
- Luzide Träumer (LTs) können ihre Träume frei programmieren, während man bei einer AKE mehr der passive Beobachter ist.
- LTs haben ein integriertes Körperbild, während AKEler sich als getrennt von ihrem Körper sehen.
- LTs haben oft ein mystisches und lebhaftes Bewußtsein, während AKEler eher ein normales Bewusstsein haben.
- LTs betrachten ihren luziden Traum als ein Produkt des Geistes, während AKEler ihres als objektive Realitätserfahrung betrachten.
- LTs haben in ihrer Erfahrung ganz bestimmte Gehirnwellenmuster, während bei AKElern keine traumartigen Wellen auftreten
- LTs weisen typische REM, also schnelle Augenbewegungen auf, während bei AKElern nichts davon zu sehen ist.
- LTs sehen typischerweise ihren Körper nicht, AKEler aber schon.
- LT haben nicht immer einen positiven Effekt auf den LT, aber eine AKE hat eigentlich immer einen lang anhaltenden posititven Effekt auf ihn und seine Psyche.
- in einem luziden Traum träumt man nicht in seinem Schlafzimmer zu sein, bei AKEs jedenfalls oft.
- nach einem luziden Traum sagt der luzide Träumer, dass sein Traum auch ein Traum gewesen sei, während ein AKEler das nach seiner Erfahrung nicht sagt.
- LTs haben sehr oft sexuelle Inhalte, während AKEler das nur sehr selten haben.“
Aus eigener Erfahrung kann ich die aufgeführten Punkte durchaus bestätigen und dürften jedem ebenso vertraut sein, der einige solcher Erlebnisse erfuhr. Dazu möchte ich noch ergänzend hinzufügen, dass auch oft seltsame Geräusche, Brausen, und das Erleben von statischer Aufladung, Elektrizität u.ä. auftauchen, während dies bei einem luziden Traum überhaupt nicht der Fall ist. Es gibt also viele Unterschiede, aber am deutlichsten sind sie, wenn man beide Zustände auch mal erfahren hat.
Darüber hinaus gibt es noch die Unterscheidung zwischen einer „realen“ und einer „geträumten“ AKE. Der Unterschied ist aber nur dann von Interesse, wenn man seinen zweiten Körper (Astralkörper bzw. Körperform innerhalb einer AKE) dazu benutzen möchte, die bekannte Alltagsrealität zu bereisen, d.h. sich in der Echtzeit aufzuhalten.
In einer geträumten AKE ist die Möglichkeit gegeben, alternative Realitäten aufzusuchen und dort trifft man auch nur auf alternative Orte (Ägypten, Peru usw.), aber nicht auf die Orte, die man sehen würde, wenn man in ein physisches Flugzeug stiege und dorthin flöge. Das gleiche betrifft auch das Besuchen von Freunden. Man kann Freunde im zweiten Körper beobachten oder mit ihrem Unterbewusstsein kommunizieren. In den meisten Fällen bemerken sie es nicht. Befindet man sich jedoch in einer geträumten AKE, so wird man auch nur Freunde aus alternativen Realitäten antreffen.
Das nächste Problem ist die Erinnerungsfähigkeit der Freunde. Wenn man einen Freund aufsucht, dann bemerkt die Alltagspersönlichkeit nicht die Gegenwart des Reisenden in seinem zweiten Körper. Doch ein dem Alltags-Ich unbewusstes Selbst („Alter Ego“ oder das „andere Selbst“) bemerkt den Besuch und kann auch angesprochen werden. In fast allen Fällen kann das Alter Ego des Freundes die Erinnerung nicht weitergeben. Vor allem nicht, wenn das Alltags-Ich des Freundes überhaupt kein Training darin hat oder parapsychologische Möglichkeiten ablehnt – trotz der Tatsache, dass jeder Mensch jede Nacht seinen zweiten Körper unterbewusst einsetzt!
Wer also daran interessiert ist, eine geträumte AKE von einer reellen zu unterscheiden, dem seien dann die folgenden Anzeichen nahegelegt, um innerhalb einer AKE diese Differenzierung festzustellen:
- Während der Loslösung vom Körper treten kleine Bewusstseinsbrüche auf, d.h. plötzlich ist man außerhalb des Körpers, ohne dass man die Loslösung an einem Stück mitbekommen hat
- Das Zimmer sieht anders aus als gewohnt. Es sind plötzlich mehr Pflanzen vorhanden oder Türen und Fenster sind nicht an ihren gewohnten Positionen, man besitzt plötzlich einen anderen Teppich etc.
- Das Durchqueren von Wänden und Türen kann einen kurzen Wahrnehmungsbruch erzeugen und ein Wechsel in eine alternative Realität findet statt
- Die Teleportation kann ebenso einen Wechsel in eine alternative Realität bewirken
Die Möglichkeiten, um sicher gehen zu können, dass man sich noch immer in seiner gewohnten Alltagsrealität befindet UND außerkörperlich ist, erfordert eine gewisse Disziplin, seinen Forscherdrang kurz im Zaum zu halten. Für gewöhnlich will man fliegen und Abenteuer erleben, wenn man es geschafft hat, seinen Körper zu verlassen. Hier muss man sich aber kurz zusammenreißen und:
- Zurück zum Bett schauen und nachsehen, ob es das eigene Bett ist und ob man sich selbst darin liegen sieht, Wenn man sich darin liegen sieht, trägt man noch die gleiche Kleidung als jene, die man trug als man zu Bett ging?
- Zurück zum Bett schauen. Wenn man sich daran nicht liegen sieht, bedeutet dies nicht automatisch, dass man in einer alternativen Realität ist
- Den Raum überprüfen. Befinden sich die Möbel an den gewohnten Positionen? Wo sind Fenster und Türen?
- Steht vielleicht die Wohnungstür auf oder ist das Licht an?
- Ist es nun draußen Tag, obwohl es Nacht sein müsste?
Derartige Überprüfungen können schon dabei helfen, sich nicht nur seines Zustandes bewusst zu sein, sondern auch der Realität, in der man sich gerade befindet.
Quellen:
Study about OBE
Postal Survey by Susan Blackmore
Robert Petertsons Differences